STECKBRIEF
Name: Das Frostmädchen
Autor: Stefanie Lasthaus
Verlag: Heyne
Preis: 12,99€ (broschiert)
Seitenanzahl: 400 Seiten
"Es hieß immer, dass man keine Macht über die Zeit hätte, doch aus einer gewissen Perspektive betrachtet stimmte das nicht. Gedanken waren ungemein stark, wenn man sie nur ließ. Sie konnten Stunden zu einem winzigen Wimpernschlag zusammenschmelzen.
Als ihr Freund Gideon bei einem Streit handgreiflich wird, flieht die
zwanzigjährige Neve hinaus in die klirrend kalte Nacht des kanadischen
Winters und verirrt sich. Glücklicherweise wird sie rechtzeitig von dem
jungen Künstler Lauri gefunden, der sie in seiner abgelegenen Blockhütte
gesund pflegt. Bei Lauri fühlt sich Neve vom ersten Augenblick an
geborgen, und zwischen den beiden entspinnt sich eine zarte
Liebesgeschichte. Doch in der Nacht im Wald ist etwas mit Neve geschehen
– etwas, das die uralte Wintermagie in ihr entfesselt hat...
MEINE MEINUNG
Zum Cover: Ich LIEBE das Cover! Vor allem das Zusammenspiel der Farben und der mystische Aspekt passen gut zum Inhalt.
Zum Inhalt: Ich finde, das Buch hat sehr großes Potential; ob das nun ausreichend genutzt wurde, werde ich hier beantworten.
Das Setting passt schon mal perfekt: Kanada im Winter, völlig eingeschneit und eiskalt. Hier treffen wir das erste Mal auf Neve, die nach einem heftigen Streit vor ihrem Freund flüchtet und so lange läuft, bis es ihr vor Kälte schwarz vor Augen wird. Gerettet wird sie schließlich von Lauri, der in einer einsamen Hütte im Wald wohnt. Was sie nicht weiß, ist dass ihr Leben sich durch diesen Vorfall gewaltig ändern wird.
Neve ist grundsätzlich recht sympathisch und doch wird man nicht so recht mit ihr warm. Sie verhält sich ab und an einfach nicht nachvollziehbar, zum Beispiel als sie zum ersten Mal die Winterherrin trifft und ihr einfach so vertraut, was später auch nicht genauer erklärt wird.
Lauri scheint ein tiefgründiger Charakter zu sein, leider wurde auch bei ihm der Charakter nicht vollständig entfalten. Hier und da erhält man Anspielungen, meist in den Kapiteln, die aus seiner Sicht geschrieben sind (hier gibt es Sichtenwechsel: Ein Kapitel wird aus Neves Sicht beschrieben, das nächste dann aus Lauris usw.), aber diese bleiben leider nur oberflächlich.
Dafür ist die Story ganz zentral, es geht eigentlich die ganze Zeit um Neve und die Winterherrin und Neves Gewissenkonflikt. Das ist grundsätzlich nicht schlecht, aber dadurch, dass der Fokus fast nur darauf liegt, wird die Gefühlswelt der Protagonisten etwas zurückgesteckt, was nicht förderlich für die Spannung im Buch ist (durch keine Bindung zu den Figuren, will man nicht so dringend weiterlesen und schiebt es ein bisschen vor sich hin).
Den Spannungsbogen am Schluss fand ich auch etwas zu lang und durch die Sichtenwechsel entstanden für mich große Lücken, sodass man nicht wusste, wie das jetzt überhaupt passieren konnte (z.B. Neve befand sich in einer Gefahrensituation, die sie allein bewältigen muss und nach Lauris Kapitel ist sie dieser Gefahr anscheinend schon wieder entkommen - aber wie?). Hier entstanden leider ein paar logische Lücken für mich; auch konnte ich Neves Vergebung gegenüber der Winterherrin nicht ganz nachvollziehen.
Fazit: Das Buch hatte großes Potenzial, leider wurde das durch die nur oberflächliche Charakter"bearbeitung" nicht ganz ausgenutzt. 2 von 5 Sternen.
LG SweetSummernights♥♥
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